Schmuckpflege

Praktische Tipps von unserer Goldschmiedin

Schmuck Pflege

Schmuck Pflegetipps:

Jeder der Schmuck liebt und sich für ihn begeistert, hat meist auch eine kleine Schatztruhe Zuhause, in der die Kostbarkeiten aufbewahrt werden. 

Könnt ihr euch auch noch an die Schmuckkästchen eurer Eltern oder Großeltern erinnern? Stundenlang konnte man darin als Kind versinken und die Kostbarkeiten von rechts nach links sortieren. Das ein oder andere Schmuckstück war mit Geschichten verbunden, denen wir gespannt gelauscht haben, wenn sie uns erzählt wurden.

Da war der 100 Jahre alte Verlobungsring der Urgroßmutter, der schon einige Jahre nicht mehr getragen wurde, da er einfach zu klein war. Oder die Taschenuhr des Urgroßvaters, die er als junger Mann als Auszeichnung bekommen hatte, die einfach aus der Mode gekommen war.

Geschichten wie diese machen uns immer wieder deutlich, das Schmuck nicht nur einen materiellen Wert trägt sondern ebenso einen emotionalen. Oft haben wir Kunden und Kundinnen in unserer Goldschmiede, die mit solchen „wertvollen“ Geschichten zu uns kommen.

Hochwertig gearbeiteter Schmuck ist demnach etwas, woran man über mehrere Generationen hinweg Freude verbreiten kann! Wichtig ist hierbei der richtige Umgang mit den edlen Materialien. 

Da wir oft die Frage nach der richtigen Schmuckpflege bekommen haben wir uns gedacht, dass wir euch hierzu einen Blogpost schreiben, der Tricks und Tipps für euch bereit hält. 

Es gibt viele Maßnahmen die ihr ganz einfach alleine zuhause treffen könnt, um euren Schmuck lange zu erhalten. 

Einleitend eine kleine Übersicht:

1. Allgemeine Pflegehinweise zum tragen von Schmuck

2. Wie pflege ich meinen Silberschmuck?

3. Die richtige Pflege deines Goldschmucks?

4. Was solltest du bei Schmuck mit Edelsteinen besonders beachten?

5. Edelstein- und Perlenketten langlebig erhalten?

 

1. Allgemeine Pflegehinweise zum tragen von Schmuck 

Früher wurde Schmuck, wie das Sonntagskleid oder der Sonntagsanzug, nur zu besonderen Anlässen getragen. Heute ist Schmuck zu einem treuen Alltagsbegleiter geworden. Es bedeutet natürlich auch, dass er schneller abnutzt. Es gibt jedoch einiges worauf ihr im Alltag achten könnt, um dafür zu sorgen, dass eure Lieblingsstücke nicht so schnell an Schönheit verlieren. 

Ihr solltet im Alltag darauf achten euren Schmuck beim Duschen oder Baden abzulegen, da Seifen und Öle das Material angreifen könnten. Auch beim schlafen ist es empfehlenswert ihn auszuziehen. Besonders feine Colliers solltet ihr ablegen, da sie leicht zerknicken können. Ringe solltet ihr bei der Gartenarbeit auch an einen sicheren Ort legen. Erde, Sand und Steine fügen euren Ringen nämlich leider unschöne Kratzer zu. 

Eure Kostbarkeiten solltet ihr zudem am besten in einer speziellen Schmuckschatulle aufbewahren. Meist sind diese mit einem feinen Stoff gefüttert und haben eine Steckvorrichtung für Ringe. Eure Ketten könnt ihr liegend in einer Box aufbewahren oder an einem Schmuckständer.

2. Wie pflege ich meinen Silberschmuck

Wissenswertes

Wer kennt das von euch? Auf einmal ist euer Silberschmuck an manchen Stellen komisch schwarz angelaufen? Eigentlich sagt man doch Edelmetalle, wozu Silber zählt, sind beständig und können nicht oxidieren?

Um zu verstehen warum euer Silberschmuck dennoch anläuft müsst ihr wissen, dass die Edelmetalle, aus denen euer Schmuck geschmiedet wird, in den meisten Fällen vor Verarbeitung legiert wird. Jetzt fragt ihr euch sicherlich was bedeutet Legieren eigentlich? Habt ihr schon einmal in die Innenseite eures Ringes geguckt und so eine kleine Zahlengravur Entdeckt? Bei Silber 925, bei Gold 333, 585, oder 750? Diese Nummer verweist auf das Legierungsverhältnis eures Schmuckstückes. Hierbei gibt die punzierte Zahl den Anteil des Edelmetalls zu 1000 Teilen an. Was heißt das genau???

Bevor Edelmetalle zu Schmuck verarbeitet werden, werden sie meist mit anderen Metallen wie Kupfer verschmolzen, also legiert, um an Stabilität zu gewinnen oder einen gewünschten Farbton zu erreichen. Reines Silber oder Gold wäre viel zu weich um daraus langlebigen Schmuck herzustellen. Bei einem Schmuckstück aus 925er Silber könnt ihr davon ausgehen, dass 75- von 1000 Teilen zulegiertes Kupfer ist.

Um zum Punkt zu kommen; läuft euer Silberschmuck ohne ersichtlichen Grund an, ist es meist der Kupferanteil der auf Sauerstoff reagiert. Kommt euer Silberschmuck jedoch in Kontakt mit Schwefel reagiert das Silber sehr stark. 

Aus diesem Grund waren Eierlöffel übrigens früher nicht aus Silber, da Eier einen hohen Schwefelgehalt haben.

Wie könnt ihr nun verhindern, dass euer Silberschmuck schnell anläuft?

Achtet darauf, dass der Schmuck nicht in Kontakt mit schwefelhaltigen Substanzen kommt, nehmt ihn vor allem ab bevor ihr in Thermalwasser geht- sonst ist euer Ring danach schwarz. Legt euren Schmuck am besten auch nicht direkt auf euren Nachttisch, denn beim schlafen erzeugen wir eventuell ebenfalls schwefelhaltige Stoffe. Kommt euer Schmuck in Kontakt mir Cremeresten, Ölen oder Deospray, solltet ihr ihn am besten mit einem weichen Tuch abwischen. Hierbei kann das Abspülen und Reinigen mit einer milden Spülmittellauge ebenfalls empfehlenswert sein. Bei Pflegepasten sollte man vorsichtig sein, da sich Pasten Rückstände in Steinfassungen setzten könnten und sich diese nur schwer wieder entfernen lassen!

Silber Pflegetücher leisten für den Hausgebrauch sehr gute Dienste sowie Tauchbäder. Extrem angelaufener Silberschmuck kann jedoch nur mit Hilfe von mechanischer Reinigung wieder auf Hochglanz gebracht werden. Hier helfen wir natürlich gerne ;)

3. Die richtige Pflege deines Goldschmucks

Tragt ihr euren Goldschmuck viel im Alltag, verliert er mit der Zeit seinen Schein. Wenn ihr ihn gerade neu gekauft habt erstrahlt er meist in einem tollen Glanz. Das tägliche Tragen sorgt dafür, dass die Oberfläche sich immer mehr aufraut. Dadurch wird das Licht nicht mehr so stark gebrochen und das Schmuckstück verliert an Strahlkraft.  

Wollt ihr, dass es wieder richtig glänzt müsst ihr dafür sorgen, dass die Oberfläche wieder so glatt wie möglich wird. Dabei kann ein Poliertuch helfen, aber auch eine sehr weiche Zahnbürste, warmes Wasser und etwas Spüli ;) Seid allerdings vorsichtig bei sehr filigranen Schmuckstücken!  

In unserer Werkstatt haben wir spezielle Polier-Werkzeuge, die stufenweise den tollen Glanz eures Schmuckstücks zurückholen.

4. Was solltest du bei Schmuck mit Edelsteinen besonders beachten?

Um diese Frage gut beantworten zu können ein kleiner mini Crashkurs in Sachen Edelsteine:

Als Edelsteine bezeichnet man außergewöhnlich seltene oder kostbare Mineralien. Die meisten Edelsteine sind Kristalle oder Aggregate eines Minerals und weisen verschiedene härtegrade auf. Diamanten zum Beispiel sind sehr hart und dem entsprechend relativ unempfindlich. Quarze hingegen sind etwas weicher und anfälliger. Besonders vorsichtig sollte man mit organischen Mineralien wie Opalen, Perlen oder Korallen sein.

Zur Orientierung gilt also im allgemeinen: je weicher ein Edelstein, desto anfälliger reagiert er auf äußeres Einwirken und verlieren im schlimmsten Fall seine Strahlkraft!

Amorphe Gesteine wie Laver oder Koralle können zudem kleine Hohlräume haben, die Reinigungsmittel aufnehmen könnten und so schnell verschmutzen.

Reinigen könnte ihr Edelsteinschmuck am besten mit lauwarmen Wasser und einem weichen Tuch. Achtet umbedingt darauf, dass euer Schmuckstück gut getrocknet ist bevor ihr es zurück in eine Schmuckkiste legt! Gerade bei Korallenschmuck kann es zu unschönen Überraschungen wie Schimmel kommen!

Wenn ihr euch unsicher seid wie ihr euer Schmuckstück am besten reinigen sollt, fragt am besten einen Goldschmied in eurer nähe oder ruft uns gerne an!

5. Edelstein- und Perlenketten langlebig erhalten

Ketten freuen sich in den meisten Fällen über eine regelmäßige Reinigung. Durch das Tragen kommen die Steine oder Perlen oft mit Ölen, Parfüm oder Haarspray in Kontakt. Es passiert schnell, dass sich kleine Flusen von Textilien oder Haaren in den Zwischenräumen verfangen und die Kette zunehmend an Glanz verliert.

Ihr selber könnt darauf achten, die Kette regelmäßig mit einem weichen Tuch abzureiben um Kosmetika o.ä. zu entfernen.

Da Ketten auf unterschiedliche Arten aufgezogen werden, (zum Beispiel mit Draht oder Seidengarn) empfehlen wir generell eine liegende Aufbewahrung, um unschöne Knicke im Draht sowie Abrieb des Seidengarns zu vermeiden. Bei beiden Arten gilt gleichermaßen: wird der Faden oder Draht dunkel oder fängt an sich aufzulösen, solltet ihr eure Kette dringend neu auffädeln lassen, um zu verhindern, dass sie euch reißt und ihr eure schönen Edelsteine oder Perlen verliert!

Übrigens, hierher kommt das Sprichwort „am seidenen Faden hängen“ ;)

Wir hoffen dieser kleine Beitrag hat euch gefallen und ihr habt einige neue Erkenntnisse für euch gewinnen können. Solltet ihr Fragen bezüglich eures Schmucks haben könnt ihr uns jederzeit im Laden besuchen oder einfach anrufen!

Unsere Öffnungszeiten könnte ihr unserer Website entnehmen!

Herzliche Grüße eure Goldschmiede Albath

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